Viel zu lange war hier wieder Funkstille – heute gibt es aber einen interessanten Gastbeitrag von SIGUN Finanz:
Freiberufler genießen gegenüber Gewerbetreibenden eine Reihe von Freiheiten, die sich auch auf den Bereich der nötigen Versicherungen erstrecken. Eine Versicherungspflicht im gewerblichen Bereich gibt es in der Regel nicht, doch gerade angesichts einer fehlenden gesetzlichen Vorgabe sehen sich viele Freiberufler mit der Frage konfrontiert, welche Versicherungen tatsächlich dringend erforderlich sind. Auch Freiberufler in der IT-Branche machen hier keine Ausnahme. Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema sinnvoller Versicherungen beschäftigt, sieht sich einer scheinbar uferlosen Fülle von Varianten gegenüber, die für den Laien nahezu nicht zu durchschauen sind. Ein unabhängiger Versicherungsmakler ist dann ein guter Ansprechpartner, er wird den individuellen Versicherungsbedarf seines Mandanten genau analysieren und Deckungslücken aufdecken. Mit Hilfe eines Versicherungsvergleichs identifiziert er die Versicherung mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer sich zunächst selbst Gedanken über seinen Versicherungsbedarf machen möchte, unterscheidet dazu am besten die private und die gewerbliche Absicherung. Mit einigen kritischen Fragen kann man sich dann recht gut einen eigenen Überblick verschaffen, welche Versicherungen für IT-Freelancer wirklich erforderlich sind.
Nur wenige private Versicherungen sind Pflicht
Im privaten Bereich gibt es nur einige wenige Pflichtversicherungen. Jeder IT-Freelancer unterliegt der Krankenversicherungspflicht. Ob eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung sinnvoll ist, hängt stark von der familiären Situation ab, eine pauschale Empfehlung kann seriös nicht gegeben werden. Als Richtlinie mag gelten, dass alleinstehende Freiberufler, die kein Familienmitglied ohne eigenes Einkommen mitversichern müssen, in der privaten Krankenversicherung einen günstigen Schutz im Krankheitsfall zu vertretbaren Preisen erhalten. Aufgrund der Fülle der Anbieter und der Tarife am Markt ist eine unabhängige Beratung vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung dringend zu empfehlen, um den Tarif zu finden, der wirklich perfekt zum persönlichen Versicherungsbedarf passt.
Hat ein Freelancer ein Kraftfahrzeug auf seinen Namen zugelassen, gilt die gesetzliche Versicherungspflicht im Bereich der Haftpflicht. Für jedes zugelassene Kraftfahrzeug ist deshalb eine Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung zwingend vorgeschrieben. Diese Haftpflicht deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die beim Führen eines Autos im Straßenverkehr jederzeit passieren können. Optional kann die Haftpflicht um eine Fahrzeugversicherung ergänzt werden, sie deckt in den Varianten Vollkasko und Teilkasko Schäden am eigenen Fahrzeug ab. Damit ist der Bereich der privaten Pflichtversicherungen für IT-Freelancer umrissen. Allerdings gibt es eine Reihe von zusätzlichen Versicherungen, die im privaten Bereich sehr sinnvoll sind und an die Freiberufler schon sehr frühzeitig denken sollten.
BU, Haftpflicht und Altersvorsorge als Basis
Die Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen, die Berufstätige abschließen können. Zwar erscheint es auf den ersten Blick unwahrscheinlich, dass ein IT-Freiberufler seinem Beruf nicht mehr nachgehen kann, doch neue Studien belegen, dass 25 Prozent der Berufstätigen ihren heutigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht bis ins Rentenalter ausüben werden. Dann aber besteht die große Gefahr, einen gravierenden Teil des Einkommens zu verlieren, der soziale Abstieg wäre damit sehr wahrscheinlich. Der Verlust der Arbeitskraft ist also mit einer angemessenen BU-Rente in jedem Fall und unabhängig vom Familienstand zu versichern.
Eine private Haftpflichtversicherung ist ebenso angeraten, auch sie gilt für Alleinstehende oder für Freiberufler mit Familie. Schließlich sind Personen-, Sach- oder Vermögensschäden auch im privaten Bereich schnell verursacht, und sie können eine Größenordnung annehmen, die gravierend ist. Deshalb ist eine Privathaftpflicht für Freiberufler in der IT-Branche dringend zu empfehlen.
Auch die private Altersvorsorge darf nie vernachlässigt werden. Zwar hängt sie davon ab, ob bereits ein Anspruch auf eine gesetzliche Rente aus einer früheren Berufstätigkeit besteht, ob Ansprüche gegen Versorgungswerke existieren oder ob vielleicht eine schuldenfreie Immobilie vorhanden ist, aber dennoch darf die Bedeutung der privaten Altersvorsorge in Form von Lebens- und Rentenversicherungen, von Kapitalanlagen oder von einem anderweitigen Vermögensaufbau nicht unterschätzt werden. Gerade im Bereich der Altersvorsorge hilft die Beratung bei einem unabhängigen Versicherungsmakler, die Deckungslücken zu identifizieren und mit einer sinnvollen Versicherung zu schließen.
In Abhängigkeit von der familiären Situation können weitere Absicherungen erforderlich sein. So ist eine Unfallversicherung meist sehr sinnvoll, auch eine Hausratversicherung ist empfehlenswert. Eine Rechtsschutzversicherung für den privaten Bereich rundet ein gut durchdachtes privates Versicherungskonzept ab, das eine solide Absicherung gegen die häufigsten Alltagsrisiken bietet, ohne dabei unnötig teuer zu sein.
Keine berufliche Versicherungspflicht
Freiberufler in der IT-Branche genießen die Freiheit, keine Pflichtversicherung für ihre Tätigkeit abschließen zu müssen. Anders als manche Gewerbetreibende besteht also keine Versicherungspflicht, um überhaupt als IT-Freiberufler tätig zu werden. Ungeachtet dessen gibt es einige wenige Versicherungen, die sehr sinnvoll sein können und die den Freiberufler im Schadensfall vor immensen Schadensersatzforderungen schützen, die seine gesamte Existenz ruinieren könnten.
Ähnlich der Betriebshaftpflicht haben Freiberufler in IT-Tätigkeiten die Möglichkeit, eine Berufshaftpflicht abzuschließen. Sie deckt Personen-, Sach- und Vermögensschäden ab, die der Freiberufler bei der Ausübung seiner Tätigkeit verursachen könnte. Personenschäden können eine gravierende Höhe annehmen, die jeden Versicherten finanziell ruinieren würden, obwohl sie in der IT-Haftpflicht selten vorkommen sollten. Häufiger findet man Sachschäden oder Vermögensschäden, wenn ein IT-Freelancer eine Software programmiert, die für den Kunden nicht brauchbar ist oder die diesem sogar Schäden an seiner Betriebssoftware verursacht. Macht ein Kunde einen IT-Freelancer für einen solchen Softwarefehler verantwortlich, können Sach- oder Vermögensschäden daraus wiederum eine erhebliche Größenordnung ausmachen.
Artikeltipp: Was kostet eine Betriebshaftpflichtversicherung?
Eine interessante Versicherung für IT-Freelancer kann die Elektronikversicherung sein. Sie schützt teure Computer, EDV-Anlagen und Telefonanlagen, mit denen der Freiberufler arbeitet. Auch der Verlust von Daten auf festinstallierten Datenträgern wie Festplatten ist geschützt, erstattet werden jeweils Reparaturkosten oder die Kosten einer Wiederbeschaffung.
Ob eine Geschäftsinhaltsversicherung für ein eigenes Büro, für Schränke, Schreibtische und weiteres Mobiliar erforderlich ist, bleibt der Prüfung des Einzelfalls überlassen. Wer über eine kostspielige Büroeinrichtung verfügt, möchte diese gerne geschützt wissen. Anderenfalls dürfte die Geschäftsinhaltsversicherung kaum nötig sein.
Vergleichen ist für alle Versicherungen Pflicht
Sowohl für die private als auch für die geschäftliche Absicherung ist ein unabhängiger Versicherungsvergleich dringend erforderlich, bevor man eine Versicherung abschließt. Er stellt sicher, dass man tatsächlich den Anbieter mit dem günstigsten Tarif für den persönlichen Versicherungsbedarf findet. Diesen Versicherungsvergleich legt man am besten in die Hände eines unabhängigen Versicherungsmaklers. Er wird Deckungslücken identifizieren, und er wird darauf aufbauend ein Konzept zur Sicherung dieser Lücken erarbeiten. Danach steht der eigentliche Versicherungsvergleich an, mit dessen Hilfe der Tarif mit den besten Leistungen zum günstigsten Preis gefunden wird. So versichert, dürfen IT-Freelancer sicher sein, im privaten wie im beruflichen Bereich eine solide und doch bezahlbare Absicherung zu genießen.
Update 21.02.2014:
Gerade entdeckt: Ein komplett kostenloses E-Book zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es übrigens unter www.bu-versichern.com.
Guter, informativer Artikel. Danke.